Jazzfest.Wien History 2019
Sarah McCoy
Sarah McCoy verfügt über eine wunderbar expressive Stimme, die der Nacht weitaus mehr zugeneigt sein dürfte als dem Tag. Kein Wunder, tingelte sie mehr als eine Dekade durch Clubs aller Art. Und so klingen ihre dramatischen Lieder auch ganz nach einem dem Mond und den Sternen zugewandten Leben. Chanson Noire sagen die Franzosen zu solchen schönen, stets melancholischen Liedern.
Zu McCoys Vorbildern zählen Tom Waits, Bessie Smith und Nina Simone. Nach all den Jahren, wo sie sich damit abgefunden hat, in den Nachtclubs und auf Varietébühnen zu singen, winken jetzt neue Abenteuer. Piano-Anarchist und Bürgerschreck Chilly Gonzales hat die Frau entdeckt und sie seiner Plattenfirma vorgestellt.
Kürzlich hat Miss McCoy mit „Blood Siren“ ein vorzügliches Album mit selbstkomponierten Liedern veröffentlicht. Dies gar auf dem renommierten Label Blue Note. Chilly Gonzales und Renaud Letang haben sie bei den Aufnahmen als Produzenten tatkräftig unterstützt. Gonzales streichelt sogar ein paar Synthesizermanuale. McCoy spielt ein wunderbar minimalistisches Klavier und singt äußerst beseelt. Ihre Geschichten führen in ein geheimnisvolles Reich, das mal wohlige Wärme, dann wieder Unheimlichkeit abstrahlt. Jetzt kommt die Charismatikerin erstmals nach Wien. Was für eine Freude!